Dieses Projekt dauerte von Anfang Dezember 2013 bis ende April 2014. Es war ein überbetriebliches Lehrlingsprojekt initiiert von 100pro der Wirtschaftskammer Liechtenstein. Das Ziel des Projektes war ein Buswartehäuschen in der Ruggeller Industrie zu errichten. Dessen Planung, Finanzierung und Bau sollten von Lehrlingen organisiert und wenn möglich auch umgesetzt werden. Teil des Kernteams waren vier Lehrlinge, alle angestellt in Ruggell.
Da leider keine Abschlussbesprechung stattfand verfasse ich diesen Eintrag um abschliessend aufzuzeichnen was positiv und negativ bei diesem Projekt verlaufen ist.
Vorab schon mal weggenommen. Dieses Projekt ist gescheitert. Das scheitern hat weniger mit technischen oder sogar organisatorischen Fehlern zu tun sondern dem Zusammenspiel von Missverständnissen und unkooperativen Persönlichkeiten.
Als anfangs Dezember der Initiator auf die Lehrlinge von Ruggell zukam und uns fragte ob wir an diesem Projekt teilhaben wollen war mir das Ausmass der Herausforderung klar. Zu meistern war etwas was normalerweise ein Team von langerfahrenen oder gelernten Projektleitern und Bauherren tagtäglich gelingt. Es wurde klar gesagt das auf Arbeitszeit kein verlass sein wird und das Freizeit geopfert werden muss. Ich ging trotzdem voller Elan und Courage in das Projekt. Ich wollte lernen und etwas erreichen.
An der ersten Sitzung wurden grobe Rollen verteilt. Ich war Beauftragter für Planung und allgemeine Ansprechperson für das Projekt. Dies bedeutete das ich grösstenteils auch die folgenden Sitzungen geleitet habe.
In den ersten Monaten schien es als würden wir Fortschritte machen, jedoch verloren wir auch Zeit aufgrund fehlerhafter Zeitplanung. Jedoch als dies Korrigiert war, war alles Essentielle vorhanden: Ein Zeitplan, eine gute Arbeitsteilung, geregelte Kommunikation und Sitzungszeiten. Ich versuchte das Team so gut wie möglich einzubeziehen und habe immer Raum für Verbesserungsvorschläge oder sogar Paradigmenwechsel gelassen. Auch Technisch war alles im besten zustand, jeder kleinste zu berücksichtigende Punkt war teil des Zeitplanes und sogar schon auf die einzelnen Mitglieder aufgeteilt.
Leider stellte sich heraus das ich die einzige Person war die genügen Einsatz zeigte um das Projekt jemals fertigzustellen. Arbeiten wurden nicht zeitig oder je fertiggestellt und Freizeit wurde nicht geopfert. Selbst in der Krisenzeit gegen ende des Projektes wollte sich niemand bereitstellen zwei Stunden für eine Letzte Sitzung einzusetzen da sie nicht in der Arbeitszeit lag …
Mir war nicht klar das bei einem freiwilligen Projekt Teammitglieder und Führungspersonen sich so passiv verhalten könnten.
Letztendlich wurde vom Initiator Team interveniert als gemerkt wurde das ich als Planungsbeauftragter die Pläne für den Bau schon der Bewilligungsstelle, aufgrund der Abgabetermine, eingereicht habe währen andere Projektteile, für die die anderen Mitglieder verantwortlich wären, schon Monate im Rückstand waren.
Erst zu dieser Zeit wurde mir klar das meine Teammitglieder, gegen meine vorherige Einschätzungen, nicht mehr Einsatz zeigen wollten. Der Mangelnde Fortschritt der Projektes lag nicht an Fehlender Planung, Organisation, nicht Beachtung wichtiger vorgaben oder fehlende Einplanung von wichtigen Arbeiten sondern am Einsatz der Mitarbeiter. Meine Teammitglieder waren weder an Rettungsversuchen noch an Abschlussgesprächen interessiert.
Beim letzten Termin mit dem Initiator versuchte ich die Situation zu erklären. Auch der Initiator bemerkte die nicht erledigten wichtigen Arbeiten, was nicht heisst das das Gespräch ein Dialog war … meine versuche die Fehler der Vergangenheit abzuarbeiten um Lösungen für die Zukunft zu finden wurden ignoriert. Auf keinen Fall sollte jemand beschuldigt werden, was jedoch definitiv von Nöten gewesen wäre. Stattdessen wurden schon Lösung vor der Sitzung vorbereitet: Es wurde uns angeboten so wie bisher weiterzumachen, ohne Dialog oder Ruflektion warum es schiefgegangen ist oder eine Autoritätsperson einzuschalten die als Leiterin das Projekt führen sollte.
Ich realisierte, dass dieses Projekt niemals auf freiwilliger Basis beruhte und das dessen Leiter kein Interesse an eine gleichberechtigte Zusammenarbeit mit Lehrlingen hatten. Dies bewegte mich am 29.4.2014 mich per E-Mail vom Projekt schnellstmöglich zu verabschieden da keinerlei Inputs von mir erwartet noch erwünscht waren.
Vollständige Liste der verbesserungswürdigen Punkte:
- Projektführung
- Menschenkenntnis
- Motivation der Mitarbeiter nicht überprüft
- Intention der Initiatoren nicht überprüft
- Organisation
- Behoben Zeitplanung
- Behoben Arbeitsteilung
Weitere positive Punkte:
- Projektführung
- Organisation
- Theoretisch gute Kommunikationsbasis
- Theoretisch guter Zeitplan
- Theoretisch gute Arbeitsteilung
- Alle wichtigen Faktoren einbezogen (ausgenommen menschliche)
- Technisch
- Gute Übung (Bauplanung)
- Recherche von Gesetzen und Vorgaben
- Gutes Pflichtenheft